Zusammenhang... los
Beziehungsweise Eps 6
Mittwoch, 9. August 2017, 22:54
Der Mann erntet jetzt Möhren. Und füttert Hühner. Also in dem neuen Spiel. Langer Weg bis zum Krieger. Er ist aufgeregt wie ein Kind.

Ich muss allerdings zugeben, dass es ein bisschen nervt. Das Spiel erinnert an WOW. Ich kann nicht einschätzen, was für ein grosser Zeitfresser das wird. Wie bestimmend das wird.
Ich schwanke zwischen, das ist sein Hobby und seine Entspannung und dem genervten, echt jetz, schon wieder.

Wir daddeln beide gern. Ich lese viel. Wir brauchen jeder viel Zeit für uns allein.

Aber wo ist die Grenze von Hobby zu keine Zeit für was anderes.
Schwierig. Sehr. Zumal seine Ex-Frau immer deswegen Theater gemacht hat. Und es auch bei uns schon Thema war.

Abwarten ist wahrscheinlich das beste. Wenn es wirklich ausufert, muss ich mal sehn, wie ich das anspreche. Der Mann ist nämlich ein Schmoller. Bei argen Diskussionen oder gar Streit kann er bis zu drei Tage (ich nehme an länger, aber da hab ichs nich mehr ausgehalten) rumschmollen. Was mir völlig irrsinnig erscheint, da ich der Typ "gesagt, gestritten, ach, war was, wollen wir essen" bin. Ich kann mit dem muffeligen Schweigen nix anfangen. Empfinde es als Zeitverschwendung.

Wieviel Zeit verbringt denn ein Durchschnittspaar pro Tag zusammen? Oder ist es bei vielen nur das gemeinsame Essen?
Hier rundherum bei den Nachbarn scheint es auch so.
Aber selbst wenn, will ich denn das?
Bin ich auch immer noch so disney, denke, hach, das muss doch so und so, warum ist das anders? Ohne zu merken, dass es doch gut ist so, auch für mich und das nur Disneygedanken sind.
Ich kenn mich, das ist eine der typischen Fallen bei mir. Eigentlich zufrieden, aber... denkdenkdenk...

Beziehung lernen, Kap.201.

lunally

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mark793, Mi, 9. Aug, 23:28
Wenn man das Denken schon nicht abstellen kann, lohnt es sich vielleicht, eventuellem Unbehagen genauer nachzuspüren: Gerate ich emotional ins Hintertreffen, wenn sich der Partner zu sehr auf anderen Schauplätzen verausgabt? Ab wann fängt das "zu sehr" an und wie ließe sich gegensteuern?

Meine Frau hat seit einiger Zeit ein Projekt am Laufen, das einen großen Teil ihrer spärlichen Freizeit absorbiert. Mir hilft es enorm, das es etwas ist, was ich gut finde und wobei ich ihr durchschlagenden Erfolg wünsche. Ich wüsste nicht so recht, wie ich damit umginge, wenn die ganze Zeit und Energie für irgendwelche Levels vom Rumgezocke mit irgendwelchen Pixelwichten drauf ginge.

Anderereits genieße ich natürlich auch den Freiraum, dass meine Frau mir mein Hobby Radfahren nicht madig macht. Neuerdings fährt sie sogar öfter mal mit, seit ich wegen meiner Nierengeschichte nicht mehr so Affentempo bolzen kann. Das ist auf alle Fälle quality time, die das Zusammengehörigkeitsgefühl stärkt.

Vielleicht finden Sie ja auch was, was man gemeinam machen kann (also abgesehen von den ganz offensichtlichen und grundlegenden Dingen, die da in Frage kommen) - und wenn es ein game ist, das man in 2-Spieler-Modus spielen kann.

Wir spielen schon ein spiel gemeinsam. Und mir reicht das eine spiel auch, da es auch tgl gespielt werden muss.
Ich hab mich schon ganz fürchterlich aufgeregt, als er ne zeit 2-3x die woche mit kumpels online gezockt hab. Ich bin da schnell im "du kannst doch nich nur zockn"-modus.
Nur... wenn er jetzt ankäme und sagen würde, liest du schon wieder? Das würd ich mir verbitten.
Es ist sein hobby. Aufgrund des jobs kann er seine kumpel auch nicht so oft treffen. Also treffen sie sich online, spielen, quatschsn dabei. Es ist also mehr als das spiel.

Ich weiss nicht, vielleicht weil wir so lange die fernbeziehung hatten, ich vorher so lange allein war... als müsste ich erst lernen, was ist disney, was realität.
Wenn ich nach hause komme, will ich auch meine sachen machen. Surfen, daddeln, lesen, vielleicht ein film guckn. Aber ich habs gern wenn er dann auch mit im wohnzimmer ist. Und das ist irgendwie albern, er ist ja keine miezekatze, die neben mir auf dem sofa liegt.

Ich glaub, es ist so 50/50. Es ist ein bisschen zuviel gezocke, aber auch ein bisschen mein gedenke.
Wir wohnrn jetzt ein jahr zusammen, aber durch den neuen job und diverse andere sachen, kehrt erst jetzt so erwas wie alltagsruhe ein, wo so etwas auffällt. Mir auffällt, ich ärgere mich aus gewohnheit über das gezocke. Aber stört es mich wirklich sooo stark? Ich weiss es gerad nicht. Ich muss sehn, wie das so weiter geht damit. Und wenn ich es dann immer noch als zuviel empfinde, es so anzusprechen dass ich den schmollmodus umgehe.

Ggf... und wo sie das so schön sagen... ich könnte mal vorschlagen, dass wir einmal die woche zusammen schwimmen gehn. Das hat er früher viel gemacht und es würde uns echt gut tun.
Danke für den tipp :)

Was für eine nierengeschichte?

Eine chronische Autoimmun-Seuche hat mir 85 Prozent der Nierenfunktion gekillt. Habe mich jetzt zwei Jahre lang um die Dialyse rumgedrückt, aber das werd ich nicht mehr lange durchhalten, dann muss ich wohl ran.

Meine Frau und ich sind 2004 zusammengezogen, und das jeweils komfortable Verhältnis von Zweisamkeit und eigenen Aktivitäten hat sich schon mehrfach neu justiert, nicht zuletzt auch mit dem Größerwerden von Töchterlein. Die ist jetzt 12 und kommt dieser Tage auch nur aus dem Zimmer, wenn das WLAN grad mal streikt. ;-)

Ich hab das gerad so halb durch gelesen mit Suche bei Ihnen drüben.
Das fing mit gelenkschmerzen an??
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