Sind Sie mal Ihre Texte durchgegangen, um zu schauen, was Sie auf jeden Fall behalten wollen? Ich komme auf ca. 10 Dateien, 10 Texte, die ich nicht missen möchte, die ich wirklich gut finde oder die etwas lustiges, äußerst skurriles oder wichtiges beinhalten.

10 Texte.

Als der erste Bloganbieter damals "abstürzte" und all die pathostriefenden Schreibereien, diese irgendwie Jungmädchentexte verschollen waren, meine Güte, war es ein Drama.

Heute sind es 10 Texte. Schon komisch.

Vielleicht wären es bei mir auch 12 oder 13 Texte, wenn ich eine "Best of..."-Compilation zusammenstellen wollte.

Was ich mehr als das Gros der Texte vermissen würde, sind diverse Diskussionsstränge, die nicht immer nur an den besseren Texten dranhängen, sondern auch an manch banalem Eintrag.

Schön, mal wieder ein Lebenszeichen hier zu lesen.

Dachte ich letztens auch. Und immer wieder mal, wenn ich den Ordner seh, in dem ich in der ersten Monate alles abgespeichert hab.

Vielleicht wird es mit den Jahren einfacher das Geschrieben loszulassen (deswegen schreibt mans ja auch teilweise nieder).

Natürlich werden es mit der Zeit immer weniger Beiträge, die einem rückwirkend als aufhebenswert erscheinen. Aber ich bin andererseits auch immer mal wieder positiv überrascht, wenn ich zu irgendeinem Thema denke, hmm, dazu hast du doch schon mal was geschrieben, zurückblättere, und denke, hey, das war eigentlich gar nicht so schlecht. Manchmal sogar in einem Sinne ernüchternd, dass ich das Gefühl habe, mich seitdem im Grunde gar nicht sonderlich weiterentwickelt zu haben. Aber vielleicht erliege ich da auch nur meiner eigenen Eitelkeit.

Ansonsten sind — zumindest so persönlich, wie die meisten von uns ihre Blogs führen — viele Einträge einfach Auseinandersetzungen mit dem Alltag und damit vielleicht automatisch weniger zeitlos und losgelöst überlebensfähig als Text, als vielmehr Erinnerungshilfe und Selbstvergewisserung, um nachvollziehen zu können, wie es einem über die Zeit ergangen ist und man sich entwickelt hat. (Oder auch nicht. )

Ich lese da manchmal ganz gerne ganze Strecken nach, um dem vergangenen Lebensgefühl nachzuspüren, auch derjenigen, die mir hier ans Herz gewachsen sind. Deswegen finde ich es auch so unverständlich bis schmerzlich, wenn manche Leute meinen, immer wieder ihre Kommentare, Beiträge bis hin zu ganzen Blogs löschen zu müssen.

Oder gleich überhaupt nichts mehr schreiben... ;-) Schön, mal wieder von Ihnen zu lesen, liebe Lunally.

Frau Lunally muss gerade ganz viel anderes schreiben, weil sie es tatsächlich geschafft hat, eine Geschichte zu beginnen. Und jetzt auch weiß was ein Expose ist (sprich Expooooseee, wie Hermine, die Ron erklärt das es Wingardium Leviosa heißt, hehe).