Wie man sich eine Flasche Wein verdient
Freitag, 15. August 2008, 21:55
Also, der Tag war sowieso nicht besonders. Das hatte dann eher mit gestern zu tun, aber darauf komm ich später zurück. Stellen Sie sich einfach vor, Sie möchten etwas kaufen und stellen in dem einen Laden fest, dass es zwar vorrätig, aber nicht nur abgelaufen, sondern ziemlich verdreckt ist. Das merken Sie aber erst nachdem Sie einiges davon in den Händen und im Wagen hatten. Überaus angeekelt sucht man also die Kasse auf, um den Zustand des Regals zu vermelden und sucht den nächsten Markt auf. In diesem Markt ist zwar der Zustand des Regals vollkommen in Ordnung, dafür ist das Personal knapp, womit man geschlagene 10 Minuten an der Kasse steht, weil genau vor einem eine Beratung stattfindet. Schade nur, dass im etwas aufgeheizten Auto schon frisch gekaufter Käse und ähnliches nur darauf wartet langsam zu verderben. Reichlich entnervt schleppe ich dann nach gefühlt drei Stunden meine Einkäufe in den Wagen, um auf dem Bon festzustellen, dass man auch noch versucht hat mich übers Ohr zu hauen. Raten Sie einfach, was ich als nächstes tat. Genau. Warten. Auf das Ende der nächsten Beratung.
Zu Hause stellt man dann fest, dass die Katzen ausnahmsweise nicht das Katzenklo aufgesucht haben, sondern die Ecke dahinter. Und natürlich haben beide Hunger. Und jammern. Die Nerven sind ohnehin hauchdünn, also die Entscheidung vor allem anderen erst mal füttern. Gute Idee. Wirklich. Nur dass man seit einiger Zeit dem Futter immer Wasser beimischt, damit die beiden auch genug Feuchtigkeit zu sich nehmen. Schöne Idee, nicht wahr? Hm. Allerdings hat die eine der beiden wohl meine Einstellung des heutigen Tages und Abends gefühlt und wollte dem gleich mal aus Loyalitiät oder wasweißich Ausdruck verleihen. Das Leben ist nunmal manchmal zum Kotzen. Und ich weiß nicht, ob Sie sich erinnern wie das ist, wenn man z.B. auf einer Party wenig gegessen und viel getrunken hat? Genau.
Ich bin dann erstmal die Einkäufe wegpacken gegangen. Und das Katzenklo säubern. Und habe kurzfristig überlegt, das Aufhängen meinerselbst eine wunderbare Idee wäre. Nur fiel mir dann ein, dass ich weder einen nutzbaren Strick dafür haben, noch dass ich dann diese famose und teure Weinflasche köpfen könnte. Und was würde aus dem Baguette, dem Käse, den Trauben und der Schachtel Pralinen, die extra zu dem Anlaß sich gleich eine furchtbare rührselige Schmonzette anzusehen und sich in ein wenig Selbstmitleid zu ergehen, werden. Doof nur, dass ich den Wein schon geöffnet habe, also jetzt, damit er atmen kann und ihn natürlich trinke, also jetzt schon. Vielleicht wird aus dem Baguette gar nix mehr.
Da ich beim Anblick des fließenden Katzenkotzeflecks schon fast knieend geheult habe, wie der erfürchtigste Schloßhund, habe ich diesen erst einmal verdeckt, es geht nichts über ausreichend Küchenrollen im Haus. Das muss bis morgen warten, bevor ich mich nicht nur in Selbstmitleid suhle. Beim Wegpacken der Einkäufe ist mir nun auch noch einer der gerade gleichmäßig und perfekt gewachsenen Fingernägel eingerissen. Shit happens.
Der Wein ist wirklich gut. Immerhin habe ich jetzt auch einen ganz eigenen Weindealer. Jeder sollte einen Weindealer haben, glauben Sie mir. Den Wein hätte ich schon gestern Nacht gern getrunken bzw. da hätte ich ihn verschlungen. Dabei hatte ich gestern schon ein famoses Glas eines anderen Weines. Den er mir serviert hat. Genau. Und das war wirklich nett. Und noch viel netter war, dass ich nicht einmal von irgendwas angefangen habe. Weder am Anfang, die Tage, die Wochen, noch gestern. Alles, aber auch alles was in diese eine gewisse, Sie wissen schon, Richtung gehen könnte, kam von ihm. Die Art, das Gucken, das nicht Nichtgucken, die Übersprungshandlungen (die waren sehr lustig) und das Erzählen, das war sehr nett. Und das beste: ich habe Zeugen dafür. Ich habe Zeugen dafür, dass ich mir nichs eingebildet habe. Sondern dass das schon recht, nun sagen wir merkwürdig ist alles. Das ist das Gute an der Geschichte. Und dass er ein liebes Lächeln und schöne Augen hat, dass ist auch etwas Gutes. Oder dass ich als - so kann man es nun wirklich sagen - ewiger Single doch noch nicht komplett gefühlskalt geworden bin. Denkt man ja manchmal. So zwischendrin. Wenn einen auf der Ebene irgendwie nix mehr so richtig aus sich rauskommen lässt. Enttäuschung, ja, oder auch mal Wut, aber...
Es tut weh. Es tut so weh, dass ich mich am liebsten den ganzen Tag heute unter meinem Schreibtisch zusammengerollt hätte und ein wenig vor mich hingewimmert hätte. Dass ich gern jemand gehabt hätte, der mir übers Haar streicht und sagt, komm, wird schon, nicht die Hoffnung aufgeben. Auch wenn es dann nur noch schlimmer geworden wäre, mit dem Heulen. Weil das ist ja dann immer so. Wenn einen einer anfasst dann.
Unterm Schreibtisch zusammenrollen war also nicht. Warum eigentlich auch. Nur weil er eine Freundin hat. Hm. Schon wieder alle Fahnen davon geflogen. Sagten die anderen, die Zeugen, ei, wart mal ab. Geh man ruhig wieder und öfter hin. Einfach mal schauen. Die sagen das so, nich. Die sind auch verpaart. Und ich nicht der Typ fürs Auseinanderbringen. Ah, sagen sie, niemand weiß genau, ob es noch gut läuft. Schon wie er zu dir war, sagen sie, das sagt schon was aus. Meinen sie. Und ich? Ich häng so dazwischen und würd mich doch einfach nur gern zusammenrollen und nicht Zahlenschieben oder mir - gefühlten - Quatsch erzählen lassen. Den ich doch zu gern höre. Weil dann noch Fünkchen Hoffnung. Und so.
Ich war, nein, ich bin tatsächlich ein bisschen verliebt in diesen Mann. Einfach so. Einfach so und auf einmal. Und ich habe noch nicht einmal die Trittleiter aufgebaut gehabt und bin auf dem Trampolin nur ein wenig gehüpft, so zum über die Schattenmauer blinzeln. Und batsch, eine verpasst bekommen. Es tut wirklich wirklich weh.
Und wer sagt mir, dass es sich lohnen würde, da ein evtl. mittelglückliches Pärchen, das sich ja auch wieder fangen könnte, auseinander zu bringen. Gesetz des Falles, dass ich das überhaupt hinbekäme. Was wenn man nach wenigen Wochen merkt, eh, ne, doch nix. Läuft das dann unter Beziehungshilfe, wenn er danach wieder zu ihr zurückkehrt, geläutert und erbleicht oder unter Lebenshilffe, weil ich einer aussichtslosen Beziehung ein Ende bereitet habe? Und worunter läuft das für mich?
Und scheiße man, es hat jeder von "sie" vergessen mir zu erzählen, wie weh das eigentlich tut. Das ist nicht nett. Ich hatte das schon verdrängt. Wenn man so hofft und die Schmetterlinge schon ein wenig die Schritte einüben und bevor überhaupt die Musik angeht...
Immerhin hatte ich Zeugen. Und diesen famosen Wein. Immerhin.
Zu Hause stellt man dann fest, dass die Katzen ausnahmsweise nicht das Katzenklo aufgesucht haben, sondern die Ecke dahinter. Und natürlich haben beide Hunger. Und jammern. Die Nerven sind ohnehin hauchdünn, also die Entscheidung vor allem anderen erst mal füttern. Gute Idee. Wirklich. Nur dass man seit einiger Zeit dem Futter immer Wasser beimischt, damit die beiden auch genug Feuchtigkeit zu sich nehmen. Schöne Idee, nicht wahr? Hm. Allerdings hat die eine der beiden wohl meine Einstellung des heutigen Tages und Abends gefühlt und wollte dem gleich mal aus Loyalitiät oder wasweißich Ausdruck verleihen. Das Leben ist nunmal manchmal zum Kotzen. Und ich weiß nicht, ob Sie sich erinnern wie das ist, wenn man z.B. auf einer Party wenig gegessen und viel getrunken hat? Genau.
Ich bin dann erstmal die Einkäufe wegpacken gegangen. Und das Katzenklo säubern. Und habe kurzfristig überlegt, das Aufhängen meinerselbst eine wunderbare Idee wäre. Nur fiel mir dann ein, dass ich weder einen nutzbaren Strick dafür haben, noch dass ich dann diese famose und teure Weinflasche köpfen könnte. Und was würde aus dem Baguette, dem Käse, den Trauben und der Schachtel Pralinen, die extra zu dem Anlaß sich gleich eine furchtbare rührselige Schmonzette anzusehen und sich in ein wenig Selbstmitleid zu ergehen, werden. Doof nur, dass ich den Wein schon geöffnet habe, also jetzt, damit er atmen kann und ihn natürlich trinke, also jetzt schon. Vielleicht wird aus dem Baguette gar nix mehr.
Da ich beim Anblick des fließenden Katzenkotzeflecks schon fast knieend geheult habe, wie der erfürchtigste Schloßhund, habe ich diesen erst einmal verdeckt, es geht nichts über ausreichend Küchenrollen im Haus. Das muss bis morgen warten, bevor ich mich nicht nur in Selbstmitleid suhle. Beim Wegpacken der Einkäufe ist mir nun auch noch einer der gerade gleichmäßig und perfekt gewachsenen Fingernägel eingerissen. Shit happens.
Der Wein ist wirklich gut. Immerhin habe ich jetzt auch einen ganz eigenen Weindealer. Jeder sollte einen Weindealer haben, glauben Sie mir. Den Wein hätte ich schon gestern Nacht gern getrunken bzw. da hätte ich ihn verschlungen. Dabei hatte ich gestern schon ein famoses Glas eines anderen Weines. Den er mir serviert hat. Genau. Und das war wirklich nett. Und noch viel netter war, dass ich nicht einmal von irgendwas angefangen habe. Weder am Anfang, die Tage, die Wochen, noch gestern. Alles, aber auch alles was in diese eine gewisse, Sie wissen schon, Richtung gehen könnte, kam von ihm. Die Art, das Gucken, das nicht Nichtgucken, die Übersprungshandlungen (die waren sehr lustig) und das Erzählen, das war sehr nett. Und das beste: ich habe Zeugen dafür. Ich habe Zeugen dafür, dass ich mir nichs eingebildet habe. Sondern dass das schon recht, nun sagen wir merkwürdig ist alles. Das ist das Gute an der Geschichte. Und dass er ein liebes Lächeln und schöne Augen hat, dass ist auch etwas Gutes. Oder dass ich als - so kann man es nun wirklich sagen - ewiger Single doch noch nicht komplett gefühlskalt geworden bin. Denkt man ja manchmal. So zwischendrin. Wenn einen auf der Ebene irgendwie nix mehr so richtig aus sich rauskommen lässt. Enttäuschung, ja, oder auch mal Wut, aber...
Es tut weh. Es tut so weh, dass ich mich am liebsten den ganzen Tag heute unter meinem Schreibtisch zusammengerollt hätte und ein wenig vor mich hingewimmert hätte. Dass ich gern jemand gehabt hätte, der mir übers Haar streicht und sagt, komm, wird schon, nicht die Hoffnung aufgeben. Auch wenn es dann nur noch schlimmer geworden wäre, mit dem Heulen. Weil das ist ja dann immer so. Wenn einen einer anfasst dann.
Unterm Schreibtisch zusammenrollen war also nicht. Warum eigentlich auch. Nur weil er eine Freundin hat. Hm. Schon wieder alle Fahnen davon geflogen. Sagten die anderen, die Zeugen, ei, wart mal ab. Geh man ruhig wieder und öfter hin. Einfach mal schauen. Die sagen das so, nich. Die sind auch verpaart. Und ich nicht der Typ fürs Auseinanderbringen. Ah, sagen sie, niemand weiß genau, ob es noch gut läuft. Schon wie er zu dir war, sagen sie, das sagt schon was aus. Meinen sie. Und ich? Ich häng so dazwischen und würd mich doch einfach nur gern zusammenrollen und nicht Zahlenschieben oder mir - gefühlten - Quatsch erzählen lassen. Den ich doch zu gern höre. Weil dann noch Fünkchen Hoffnung. Und so.
Ich war, nein, ich bin tatsächlich ein bisschen verliebt in diesen Mann. Einfach so. Einfach so und auf einmal. Und ich habe noch nicht einmal die Trittleiter aufgebaut gehabt und bin auf dem Trampolin nur ein wenig gehüpft, so zum über die Schattenmauer blinzeln. Und batsch, eine verpasst bekommen. Es tut wirklich wirklich weh.
Und wer sagt mir, dass es sich lohnen würde, da ein evtl. mittelglückliches Pärchen, das sich ja auch wieder fangen könnte, auseinander zu bringen. Gesetz des Falles, dass ich das überhaupt hinbekäme. Was wenn man nach wenigen Wochen merkt, eh, ne, doch nix. Läuft das dann unter Beziehungshilfe, wenn er danach wieder zu ihr zurückkehrt, geläutert und erbleicht oder unter Lebenshilffe, weil ich einer aussichtslosen Beziehung ein Ende bereitet habe? Und worunter läuft das für mich?
Und scheiße man, es hat jeder von "sie" vergessen mir zu erzählen, wie weh das eigentlich tut. Das ist nicht nett. Ich hatte das schon verdrängt. Wenn man so hofft und die Schmetterlinge schon ein wenig die Schritte einüben und bevor überhaupt die Musik angeht...
Immerhin hatte ich Zeugen. Und diesen famosen Wein. Immerhin.
morgenstern,
Di, 19. Aug, 02:14
Ach Liebes... *umärmel*